Kultur

Namibia ist einzigartig in seiner Vielfalt sowohl von Flora und Fauna als auch der Menschen. Während der Kolonialzeit wurde es von unterschiedlichen Kulturen beeinflusst. Es gibt 11 ethnische Gruppen mit verschiedenen Sprachen sowie weitere zahlreiche Dialekte und Phrasierungen, die an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten. Man erkennt diese Vielfalt in der Kleidung, Sprache, Kunst, Musik, Sport, Küche. So ergibt sich eine wunderbare Collage.

  • Im Rahmen unseres Kulturprogramms bieten wir folgende Projekte und Materialien an:
  • Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Förderkreis FaireKITA e.V. „ So leben wir“ (2022)
  • Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Förderkreis FaireKITA e.V. „ Wasser“ (2019)
  • Eine Best Practice Broschüre zu nachhaltiger Landwirtschaft in Verbindung zu Kultur in Namibia (Veröffentlichung 2023)
  • Das Kinderbuch „Anomas und Rasmus’ Abenteuer in Sri Lanka“ (2019) aus dem Projekt FaireKITA
  • Audau von nachhaltigen Kita Partnerschaften zwischen Kitas in Namibia und Deutschland

 

Kulturelle Informationen über Namibia

Betrachten wir die sogenannten Kulturdimensionen nach Geert Hofstede, ergibt sich daraus folgendes Bild:

  • Machtdistanz-Index (MDI)

    Mit einem Wert von 65 ist Namibia eine relativ hierarchische Gesellschaft. Das bedeutet, dass die Menschen eine Ordnung akzeptieren, in der jeder einen Platz hat und die keiner weiteren Rechtfertigung bedarf. Auch nach der Unabhängigkeit (1990) ist soziale Ungleichheit üblich. Die Zentralisierung in Unternehmen ist beliebt. Arbeitnehmer in Namibia erwarten von ihrem Vorgesetzten, dass er klare Ansagen macht. Der Umgangston sollte freundlich sein. Kontrolle in Bezug auf Pünktlichkeit und Aufgabenerfüllung ist absolut üblich und wird nicht negativ betrachtet.

  • Individualismus-Kollektivismus

    Ein niedriger Wert von 30 in dieser Dimension bedeutet, dass Namibia insgesamt als kollektivistische Gesellschaft betrachtet wird. Dies zeigt sich in einer engen, langfristigen Bindung an die "Gruppe" der Mitglieder, sei es die Familie, eine Großfamilie oder der Klan. Wie in vielen südafrikanischen Ländern gilt die Loyalität eines Namibiers zunächst auch dieser Gruppe. Ein Großteil des Verdienstes geht dorthin, auch bei sehr gut ausgebildeten jungen Leuten. Die Loyalität führt auch dazu, dass bei zu besetzenden Stellen die eigenen Familienangehörigen protegiert werden, was wiederum der Effizienz des Unternehmens zuwiderlaufen kann. Namibische Arbeitnehmer erwarten vom Arbeitgeber Fürsorge und Verständnis für (auch kurzfristige) wichtige Familientermine.

    Insbesondere auch bei den vielen indigenen Völkern Namibias ist der Kollektivismus tief verankert. Die San und die Topnaar sind zwei dieser Ethnien. Sie teilen sich innerhalb ihrer jeweiligen Stämme gemeinsames Land, Herden, Gärten und viele andere Dinge.

  • Maskulinitäts-Index

    Eine niedrige Punktzahl in dieser Dimension bedeutet, dass die vorherrschenden Werte in der Gesellschaft feminin sind: Fürsorge für andere und die Lebensqualität sind wichtig. Eine feminine Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der die Lebensqualität das Zeichen des Erfolgs ist und in der es nicht maßgeblich um Leistung geht. Namibia gilt mit 40 Punkten als eine eher feminine Gesellschaft. In solchen Ländern liegt der Schwerpunkt auf "Arbeiten, um zu leben", Hinsichtlich der Rolle der Geschlechter ist Namibia allerdings noch eine stark männlich dominierte Gesellschaft.

  • Unsicherheitsvermeidungs-Index

    Der Mittelwert von 45 Punkten zeigt, dass Namibia keine sehr hohe Angst vor Unsicherheit in Bezug auf jegliche Lebensbereiche hat (zum Vergleich: Deutschland: 65). Wie in vielen afrikanischen Kulturen ist die Einstellung ein „Laissez faire“: Gelassenheit hinsichtlich Dingen, die ohnehin nicht zu ändern sind.

  • Langzeit/normative-versus Kurzzeit-/pragmatische Orientierung

    Ein niedriger Wert (35) in dieser Dimension bedeutet, dass Namibia eine eher normative Kultur ist. Die Menschen zeigen großen Respekt vor Traditionen. Veränderungen werden eher mit Misstrauen betrachtet. Es besteht eine relativ geringe Neigung, für die Zukunft zu sparen, und eine Konzentration auf das Erreichen schneller Ergebnisse.

Quellen:
Hofstede Insights: https://www.hofstede-insights.com/country-comparison/namibia/.
Zugriff am 28. März 2020
Rubrik Länderkunde von der Zeitung „Welt“: https://www.welt.de/reise/ article158613731/ Schwarzwaelder-Kirschtorte-gibt-es-auch-in-der-Wueste.html: Mit kuriosen Geschichten, z.B. über den Medienrummel, der entstand, als Angelina Jolie ihr erstes leibliches Kind in eine namibischen Krankenhaus zur Welt brachte.
IHK Interkulturell kompetent unterwegs in Subsahara-Afrika. Ausgesuchte Geschäftskulturen im Fokus. Kulturprofil Namibia.
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