Ernährungssicherheit

Ernährungssicherung ist im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels für Namibia ein existentielles Thema. Die NRO plant, die lokale Bevölkerung durch das Lehren und das Austauschen über nachhaltige Anbaumethoden zu stärken.

Der globale Temperaturanstieg wird in Namibia voraussichtlich bei +2,7 Grad C liegen. Dies wird auch Auswirkungen auf die Agrarwirtschaft haben. Die Regenfälle in Namibia werden um 7% abfallen, die Hitzetage auf 78 zusätzliche Tage steigen. Die Einbußen bei der Getreideernte werden sich auf 10% belaufen, bei der Viehzucht auf 20%. Die Desertifikation wird um 18% steigen und etwa 40% der Biodiversität werden verloren gehen.

Um so wichtiger ist es, die Menschen auf ein nachhaltiges Wirtschaften, einen nachhaltigen Anbau sowie den Schutz der Ressourcen vorzubereiten.

  • Ernährungssicherheit an Schulen und Kitas

    Einer unserer Schwerpunkte ist die ständige Erweiterung unseres Lerngartens für den Anbau von Obst und Gemüse. Dieser wird gemeinsam mit SchülerInnen/ Kindern gepflanzt und später geerntet. Die Ernte stellen wir den beteiligten Schulen/Kitas kostenfrei zur Verfügung.

  • Gemeinschaftsgärten- Selbstversorger Biogärten

    Wir setzen auf Erfahrungen der lokalen Bevölkerung und ergänze diese um das Prinzip der Permakultur, Agroforstwirtschaft sowie das Mischen von sich gegenseitig positiv beeinflussenden Pflanzen. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung legen wir Gärten an und geben Workshops zur Pflege und zum nachhaltigen Wassermanagement.

  • Das Prinzip Permakultur bedeutet
    • Das Konzept der Natur nachbilden (künstliche Ökosysteme mit hohem Ertrag, Stabilität, Diversität, Widerstandsfähigkeit)
    • Von der Natur lernen
    • Vielfalt ermöglichen (keine Monokulturen)
    • Förderung des Netzwerks sich gegenseitig positiv beeinflussender Pflanzen
    • Nutzen der vorhandenen Energieeffizienz (natürliche Gefälle, Wärmespeicher wie z.B.Steine)
    • In natürlichen Kreisläufen denken und planen
    • Nutzung und Förderung natürlicher Widerstandsfähigkeit Wasser effizient und nachhaltig nutzen
  • Agroforstwirtschaft

    Mit dem Begriff Agroforstwirtschaft werden Landnutzungssysteme bezeichnet, bei denen Gehölze (Bäume oder Sträucher) mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung so auf einer Fläche kombiniert werden, dass zwischen den verschiedenen Komponenten ökologische und ökonomische Vorteilswirkungen entstehen.

    Üblicherweise wird bei Agroforstsystemen zwischen der Kombination von

    Bäumen mit Ackerkulturen (silvoarable Systeme),
    Bäumen mit Tierhaltung (silvopastorale Systeme) und
    Bäumen mit Ackerkulturen und Tierhaltung (agrosilvopastorale Systeme)

    unterschieden. Typisch für alle Arten der Agroforstwirtschaft sind bewusst genutzte Wechselwirkungen zwischen Gehölz- und Ackerkulturen.

    Daraus ergeben sich folgende Vorteile für die Landwirtschaft:

    • Verbesserung der Einkommensfunktion, insbesondere auf ertragsschwachen Standorten
    • Verbesserte flächenbezogene Energiebilanz und verbesserte Nährstoffnutzungseffizienz
    • Positive Ertragseffekte und höhere Ertragsstabilität (z.B. durch Windschutzwirkung und Schatten)
    • Verbesserte saisonale Verteilung (Bewirtschaftung der Gehölze überwiegend im Winter)
    • Verbesserter Schutz der Ackerkulturen gegen Witterung
    • Reduzierung des flächenbezogenen Düngemittel- und Pflanzenschutzmittelverbrauchs>
    • Schaffung regionaler Märkte

    • Verbesserte Grundwasserqualität und Verminderung von Bodenerosionen durch Wind und Wasser
    • Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit durch stärker geschlossene Nährstoffkreisläufe und Humus-Anreicherung